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HAHNENKAMM-RENNEN IM 2. PANDEMIEWINTER Da weder im Sommer noch im Herbst behördliche Obergrenzen für Zuschauer beim
EIN RÜCKBLICK AUF DIE 82. HAHNENKAMM-RENNEN 2022 Besuch von Sportveranstaltungen festgelegt worden waren, blieb der Ausblick durchwegs
optimistisch. Im Nachhinein betrachtet hat sich das gute Stimmungsbild wie in einem
schlechten Traum vom Sommer bis zum Herbst zusehends verschlechtert. Für die Rennen
DANK, ANERKENNUNG & GRATULATION verlief der Herbst perfekt nach Plan, in Sachen Zuschauer folgte eine Hiobsbotschaft der
Nur, wenn sich jeder Einzelne einer Gruppe mit einer Sache wirklich identifizieren kann, nächsten. Immer wieder musste der Beginn des Kartenverkaufs verschoben werden.
entsteht etwas so Außergewöhnliches, wie der Erfolg der vollständigen Durchführung
der 82. Hahnenkamm-Rennen 2022. Gegen alle Witterungswiderstände. NOVEMBER UND DEZEMBER 2021 – DER VORWINTER
Hier kann man nicht mehr von Funktionären, sondern muss von Freunden sprechen, die Der Virus kam erneut zu Allerheiligen!
am Werk gewesen sind. Die rennsportliche Durchführung war auf allerhöchstem Welt- Tirol wurde Anfang November wieder in der Corona-Statistik mit der höchsten Warn-
klasse-Niveau, besser geht es wohl nicht mehr. Die Sieger aus Norwegen, Großbritan- stufe eingestuft. Es folgten in 10-tägigen Abständen beständig neue Gesetzesverschärf-
nien sowie der Schweiz bestätigen dies eindrucksvoll für alle Zeiten. ungen mit massiven Einschränkungen für Alltag und Beruf, jeweils immer mit dem ver-
Die aufgrund der österreichischen Covid-19-Pandemieverordnungssystematik so enorm zweifelten Versuch des Virusschutzes, nun auch im zweiten Winter der Pandemie. Nur
kurzfristig festgesetzten Maßnahmen für Zuschauer waren hingegen leider ein so nicht mit Unterschied, dass mehr Voraussetzungsnotwendigkeiten notwendig waren wie die
erwarteter unerfreulicher Punkt. Die kurzfristig geforderte formelle wie räumliche Trennung 2G Plus Regel (geimpft, genesen und zusätzlich PCR getestet), sowie die bekannte
der 82. Hahnenkamm-Rennen in eine Sportveranstaltung und eine Zuschauerveran- Maskenpflicht und die gewohnten Ausgangsbeschränkungen. Ein Hoffnungsschim-
staltung war - milde gesagt - als „ungünstig“ zu bezeichnen. mer waren die, mit Ende November einsetzenden, beständig kalten Schneitempera-
Einhellige Meinung: Mögen die Hahnenkamm-Rennen für Sport und Zuschauer wieder turen und die regelmäßigen Naturschneezuwächsen, die erst mit dem für unsere
wie gewohnt zu einer Einheit unter Leitung des KSC und seinem OK zusammenwachsen! Region typischen Weihnachtstauwetter beendet wurden.
Trotzdem ist allen Beteiligten, die am sportlichen Erfolg mit fast übermenschlichem Einsatz Bei herrlichstem Winterwetter bedeutete ein erneuter österreichweiter Lockdown von
beteiligt waren, GROSSER DANK auszusprechen, und all jenen ist ganz BESONDERS Ende November bis Mitte Dezember für die Stimmung der Menschen und Weihnachts-
ZU DANKEN, die redlich bemüht waren, die gastunwürdigen Begleitumstände für Zu- vorfreude einen Tiefpunkt.
schauer so angenehm wie möglich zu gestalten. Im Bezug auf die Hahnenkamm-Rennen folgten, nach der großen Sommerfreiheit für
Veranstaltungen, neue Gesetze und eine Limitierung der Zuschauer bei Veranstaltungen
SOMMER 2021– DIE LANGFRISTIGE VORBEREITUNG auf max. 4.000, ausschließlich auf nummerierten und zugewiesenen Sitzplätzen. Mit
Die erstmals in der Geschichte der Hahnenkamm-Rennen kurzfristig auf Basis der Covid- großer Hektik und Betriebsamkeit versuchten die Verantwortlichen im Dezember alles
19-Schutzgesetze notwendig gewordene Teilung in eine Sport- und eine Zuschauer- umzuplanen, um zumindest eine Teilzahl zu erreichen. Nachdem sämtliche Vorarbeiten seit
veranstaltung zieht sich durch die gesamte Vorbereitungszeit. Während klar war, dass Sommer auf 25.000 Zuschauer ausgelegt waren (2.000 Sitzplätze, 23.000 Stehplätze!)
die Sportveranstaltung auf alle Fälle unabhängig der Pandemieentwicklung stattfinden war dieser Paradigmenwechsel eine für alle Seiten völlig unerwartete Überraschung.
kann, war das bei der Frage bezüglich Zuschauer und Gäste nie der Fall. So wurden Für Stadionsportarten wie Fußball eine „leichte“ Übung, für eine Wintersportart in der
intensive organisatorische Vorbereitungen auf Erfüllung aller in Betracht gezogenen Natur eine große und teure Herausforderung. Schnell wurde klar, dass mit den neuen
möglichen Covid-19-Auflagen schon ab Sommer 2021 getroffen. Virusschutzvorgaben keine großen gesellschaftlichen Abende stattfinden können und
Erstmals wurde ein Kartenverkauf mit Sitzplatznummerierung auf der Tribüne geplant, somit auch kein Sponsorzelt betrieben werden kann. Aus diesem Grund musste hier
erstmals eine Limitierung der Anzahl der Gesamtzuschauer entlang der Strecke und im die erste Absage mit viel Wehmut und großem finanziellen Schaden seitens der KSC-
Zielgelände vorgesehen. Möglich wurde dies nur durch eine Umstellung vom Karten- Sponsoragentur WWP Mitte Dezember getätigt werden.
verkauf an den Tageskassen vor Ort zu einem zeitlich vorgezogenen Online-Ticketver- Wer geglaubt hat, dies sei die einzige Überraschung gewesen, der wurde erneut eines
kauf. Was sich einfach liest, bedeutet aber ein halbes Jahr lange intensive Vorbereit- Besseren belehrt, denn zwei Tage vor Weihnachten folgte die nächste Einschränkung.
ung. Als „Ziel“ wurde eine Gesamtzuschauerzahl von 25.000 Personen angestrebt, was Zuschauer werden einzig auf nummerierten Sitzplätzen zugelassen, die Zahl nochmals
nur die Hälfte der sonst üblichen Maximalzahl am Rennsamstag bedeutet. reduziert, je nach G-Status 500, 1.000 oder 2.000 Personen. Erneut wurden die kurz-
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