HKR 2025

Das Slalompublikum ist anders

25.01.2025

Noch dreht sich alles um die Streif, dabei steht auch einer der faszinierendsten Slaloms im Weltcup unmittelbar vor der Tür – am Sonntag auf dem Ganslernhang. Pistenchef Stefan Lindner gibt kurz vor dem Showdown einen kleinen Einblick in seine Gemütslage.

Seit Dienstagvormittag war die Abfahrt mit 45.000 Fans ausverkauft, aber die Kartenanfragen rissen bis Samstagmittag trotzdem nicht ab. Stattdessen Super-G und/oder Slalom zu besuchen, tröstete kaum jemanden der Enttäuschten. Dass sich sowohl medial als auch unter einem Großteil der Fans (zumindest bis Sonntagfrüh) immer alles, um die Streif zu drehen scheint, nimmt Stefan Lindner gelassen zur Kenntnis: „Wir leiden an keinem Minderwertigkeitskomplex. Wir sind der kleine Bruder der Streif. Und wenn man sich in der Slalomszene umhört, ist der Ganslern ein ganz großer Bruder“, sagt der Pistenchef des Ganslernhangs. 

Der Slalom hat genauso viel Geschichte, das Rennen vor allem für Techniker exakt gleich viel Bedeutung wir für Speedspezialisten die Streif und in Österreich und Deutschland sitzt auch am Sonntag ein Millionenpublikum vor dem TV-Kästchen oder dem Stream: „Und das sogar zweimal, denn es gibt zwei Durchgänge“, schmunzelt Stefan Lindner. Treu sind auch die Fans, die ins Stadion kommen, denn zwischen 20.000 und 25.000 Zuseher sind immer live mit dabei. Die Publikumsstruktur ist auch anders als bei der Abfahrt: „Zum Slalom kommt ein etwas sportaffineres Publikum, es kommen mehr Familien und mehr Einheimische“, hat Stefan Lindner in den letzten 20 Jahren beobachtet. So lange arbeitet er bereits im Pistenteam auf dem Ganslern, zehn davon als Chef. 

Einen großen Tag hat Stefan Lindner diese Woche bereits hinter sich: das Juniors Race am Mittwoch (mehr hier): „Das ist immer sehr emotional, weil es um Jugendförderung geht. Die Athletinnen und Athleten befinden sich da gerade in einer Lebensphase, in der es sich entscheidet: Spitzensport oder nicht? Gerade deshalb ist es cool, wenn man den Jugendlichen so ein Rennen servieren kann: als Motivationsschub, als Erstkontakt mit Kitzbühel, mit Gleichaltrigen aus sieben Nationen und das vor vielen Eltern, Verwandten und Freunden.“ 

40 Personen zählen zu Stefan Lindners Team auf dem Ganslern, der sich bereits seit Dezember in einem hervorragenden Zustand befindet: „Das geht nur, weil wir ein super Team rund um Christian Schroll und Michael Edenhauser haben“, sagt der Oberndorfer, der beruflich ziemlich eingespannt ist. Denn neben seiner Landwirtschaft verantwortet er als Obmann der Berglandmilch eine  Molkereigenossenschaft mit 8000 Milchbauern. Und wo sieht sich der Slalom-Chef die Abfahrt an: „Natürlich von der Slalom-Tribüne aus, ist doch logisch.“ 

Tickets für den Slalom am Sonntag gibt es hier

Foto © K.S.C./alpinguin, Stefan Adelsberger

 


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