HKR 2016

Der „Ganslernhang“, ein Klassiker

Der „Ganslernhang“, ein Klassiker
24.01.2016
Der Ganslernhang ist ein Klassiker. Es kann gesagt werden, eine Kultstätte des Slaloms. Bei Gründung der Hahnenkamm-Rennen wurde der Slalom am Hahnenkamm und auf der Ehrenbachhöhe ausgeflaggt. Ab 1937 kam der Ganslernhang erstmals in den Fokus und seither gibt es das Rennen auf diesem traditionellen Hang. Als heimtückisch bezeichnen die Rennläufer den Ganslernhang, schaut er doch zuerst gar nicht so steil aus. Dazu ist jeder Durchgang unterschiedlich, der Ganslernhang beinhaltet alle Geländevarianten. Kein Schwung gleicht dem anderen. Gleich vom Start weg muss der Rhythmus gefunden werden, nach dem Start gibt es einige Tore im Steilen, gefolgt von einem markanten Wegübergang, dem Goasweg, von dort sticht man über Hinterganslern, langgezogen nach rechts hinunter, dann fällt der Hang abrupt weg. Der Steilhang überrascht, mit seinen 70 Prozent , drehend nach links hängend, beißend, kann man sich nichts erlauben. Höchste Konzentration braucht man und dynamisch muss man hier fahren, um anschließend die große Welle beim Höhenweg und das stark kupierte Terrain zu erwischen. Gleich im Mittelteil, der Doppelwelle, ein extrem kurzer Geländewechsel in der Falllinie, zwei große Übergange, Wellen, die zweitsteilste Stelle mit 48 Prozent. Die schwierigste Passage ist die Querfahrt, das kann man nicht trainieren. Thomas Sykora: „Das Publikum ist so nah an der Rennstrecke, 1996 wurde ich von einem Blitzlicht geblendet, dass ich kurze Zeit sogar blind war.“ Der Hang fällt extrem nach links weg, das Publikum zum Greifen nahe an der Strecke, rein in die Kompression, dort lebt der Rennläufer vom Tempo aus der Schrägfahrt und plötzlich macht es einen „Turn“ um 90 Grad nach links (Stadl-Kurve). Einerseits muss man die Geschwindigkeit dosieren, anderseits darf man nichts verlieren. Von dort geht es runter ins „Talei“, Richtung Ziel, eine kurze Kuppe, rein in das Flachstück, nun macht sich bemerkbar, ob das Tempo beim Turn richtig dosiert wurde oder nicht. Die Skirennläufer bekommen hier die Fans vielfach zu spüren. Von den Naturtribünen links und rechts kommen die Zurufe, sie trommeln, singen, schreien aufmunternde Worte und applaudieren, eine Lautstärke wie beim Start eines Düsenjets schwingt auf die Rennstrecke.  Hier, im Flachteil vor dem Ziel, haben sich schon Tragödien über Sieg oder Niederlage abgespielt, hier weiß man, ob man alles richtig gemacht hat oder nicht. Schließlich ist man im Ziel.