HKR Kitzbühel
Egon Schöpf - ein Sieger feiert!
16.10.2015
Egon Schöpf – ein 90er
Bereits in sehr jungen Jahren war für Egon Schöpf Skifahren seine Leidenschaft. Früh bekam er das Gefühl für die Bögen, hatte er doch ein großes Vorbild. Seinen Vater, der ihn bereits als Kleinkind im Rucksack zum Skifahren mitnahm. Heute feiert Egon Schöpf seinen 90. Geburtstag. Der Kitzbüheler Ski Club, Veranstalter der Hahnenkamm-Rennen, gratuliert herzlich!
Seine Rekordfahrten sind legendär und er schrieb selbst: „Das Marmolata-Rennen war ein einmaliges Erlebnis, die ungeheure Geschwindigkeit wurde uns während der Fahrt nicht bewußt, nur vorher und nachher packte uns alle das Grausen. Es war mein 1. Abfahrtssieg….., der Jubel der Zuschauer war wegen der neuen Rekordzeit ungeheuer groß.“
Seine größten Erfolge waren:
– 1947 Akademische Weltmeisterschaften Davos „Akademischer Weltmeister“
– 1948 Marmolata-Sieger mit Streckenrekord
– 1948 Monte Canin Abfahrtssieger und Streckenrekord (er unterbot den Rekord des Kitzbüheler Karl Feix von 1947)
– 1950 Ski-Weltmeisterschaft Aspen (USA), Bronze Abfahrtslauf, hinter dem italienischen Fahrer Zeno Colò und dem Franzosen James Couttet. Im Slalom wurde er Fünfter.
– 1949 dreifacher Sieg beim Hahnenkamm-Rennen, Abfahrt-, Slalom- und Kombinationssieger
– 6-facher Österreichischer Staatsmeister und 2-facher Österreichischer Vize-Meister.
Zwischen 1947 und 1952 ließ er es „richtig tuschen“. Allerdings 1947 musste er am Hahnenkamm den Kitzbühelern den Vortritt lassen. Den Abfahrtssieg strich Karl Feix ein, Christian Pravda siegte beim Slalom und in der Kombination (Pravda wurde bei der Abfahrt Dritter). Ein Jahr später schlugen „die Alten“ zu, Heli Lantschner (Innsbrucker Skivereinigung) und Thaddäus Schwabl (K.S.C.) zeigten ihr Können. Lediglich der Arlberger Edi Mall tastete sich zum Sieg heran. Er wurde in allen Disziplinen Zweiter, aber bei der Spezialabfahrt über den Sticklberg beugte sich Mall nicht und gewann.
Aber 1949 war sein Jahr in der Gamsstadt. Egon Schöpf schlug zurück und lieferte souveräne Siege auf der Streif und am Ganslern. Um 13 Sekunden unterbot er die alte Bestmarke vom Vorjahr auf der Streif mit 3:02,20 Minuten. Selbst auf den Zweitplatzierten Edi Mall hatte er noch fünf Sekunden Vorsprung. Er musste keinen Gegner fürchten, bewies „Stehvermögen in der Abfahrt und katzenhafte Wendigkeit durch die 38 Tore am Ganslernhang“(Tiroler Tageszeitung). Edi Mall war erneut geschlagen und Teamkollege Luis Seyrling kam ebenso nicht an Schöpf’s Leistungen heran. Er stand zwar dreimal am Podium, jedoch konnte er Egon nicht von der Spitze verdrängen. Der Kitzbüheler Pepi Salvenmoser wurde in der Abfahrt auf der Streif Vierter, der St. Antoner Karl Fahrner erreichte Rang fünf. Ein weiterer starker Läufer war der fesche Eberhart Kneißl aus Sölden, der mit zwei vierten Rängen nach Hause fahren musste. Der Kitzbüheler Fritz Huber jun. erreichte Rang fünf.
Übrigens galt nicht nur dem Skirennsport sein Interesse, er war in den 1940er-Jahren auch als Handballspieler aktiv und gehörte der Nationalmannschaft an. Später bestätigte er sich auch als Ralley-Pilot. Auch hier faszinierte ihn die Geschwindigkeit.
Nach seiner aktiven Sportkarriere eröffnete Egon Schöpf ein Sportgeschäft in Seefeld, war viele Jahre ein begnadeter Rennsportleiter der Firma Kneissl. Er betreute unter anderem Karl Schranz, Heini Messner, Leonhard Stock und Marc Girardelli. Nach seiner Heirat baute er das „Hotel Edelweiss“ in St. Anton am Arlberg neu auf und prägte das Motto: „Sie kommen als Gast und gehen als Freund.“ So wie eben Egon Schöpf ist.
Egon Schöpf
Geboren am 16. Oktober 1925 in Innsbruck.
Erste Erfolge als Jugendlicher.
Beginn Studium in Innsbruck 1946.