Ein Polster, auf dem niemand landen möchte
Rund 150 Airfences, auch Luftzaun oder Luftkissen genannt, sorgen entlang der Streif für zusätzliche Sicherheit. 14 neue Modelle wurden am Donnerstag im Lärchenschuss befestigt.
Wer sich nach den Vorteilen von Airfences erkundigen möchte, ist bei Joan Verdu richtig. Der Allrounder aus Andorra stürzte am 7. Jänner beim Riesentorlauf in Adelboden mit hoher Geschwindigkeit in einen Luftzaun und kletterte kurz darauf unverletzt zurück auf die Piste. Auf der Streif sorgen etwa 150 Airfences auf der gesamten Strecke für Sicherheit – so etwa unübersehbar im Ziel. Am Donnerstag wurden die 14 brandneuen Module im Lärchenschuss befestigt. Sie sind noch höher als die Vorgängermodelle und sichern jenen Abschnitt, wo die Athleten eine 90-Grad-Kurve von der Seidlalm Richtung Oberhausberg fahren müssen.
Im Idealfall werden die luftgepolsterten Kunststoffkissen nach der zweiten Abfahrt ungebraucht wieder verstaut. Sollten sie zum Einsatz kommen, wirken sie auf den gestürzten Sportler wie ein Airbag. Etwa 130 Kilogramm wiegt ein Airfence im Lärchenschuss – dieses Gewicht ist bei der anstrengenden Befestigung durch das Sicherheitsteam auf dem glatten Untergrund auch unübersehbar. Fünf bis zehn Minuten dauert die Befüllung mit Luft, ehe der Transport mit dem Skidoo an Ort und Stelle erfolgt. Im Kissen befinden sich eine Vorder- und eine Hinterkammer sowie vier Distanzhalter, dazwischen ist Luft. Beim Aufprall eines Abfahrers gibt der Airfence stark nach, fängt die kinetische Energie schonend auf und den Athleten langsam ab. Aber es ist wie mit allen Sicherheitspölstern: Wirklich benützen möchte sie keiner.
Foto © K.S.C./alpinguin