Startschuss für die Paraslaloms erfolgte am Hahnenkamm
Ehe es am Montag und Dienstag (jeweils 10 und 13 Uhr) bei den Paraski-Weltcup-Slaloms auf dem Ganslernhang ernst wird, stand am Sonntag noch die Geselligkeit im Mittelpunkt. Der Kitzbüheler Ski Club lud zum Mittagessen ins Starthaus auf dem Hahnenkamm.
Mit einem gemütlichen Beisammensein hoch über dem Ganslernhang erfolgte Sonntagmittag der Auftakt zu den beiden Paraski-Weltcup-Slaloms am Montag und Dienstag. Der Kitzbüheler Ski Club lud die 51 Athletinnen und Athleten mit ihren Betreuern zum Mittagessen ins Starthaus auf dem Hahnenkamm. Welchen Stellenwert diese Sportstätte für leidenschaftliche Skifahrerinnen und Skifahrer hat, bemerkte man an der Zahl an Fotos, die geschossen wurden. Besonders beliebt: Bilder und Selfies in Richtung Mausefalle (wobei der Nebel zwischendurch als Spielverderber fungierte).
Parasportler:innen aus 18 Nationen stellen sich in zwei Slaloms der Herausforderung Ganslernhang. Sogar aus Chile, Australien und Neuseeland sind Athleten angereist. Dimitrije Lazarovski, der FIS-Direktor für Para Snow Sports, zeigte sich im Starthaus erfreut, dankbar und hoffnungsfroh: „Wir danken dem Skiclub, dass ihr die Rennen hier möglich macht und für das nette Zusammenkommen auf dem Hahnenkamm. Es ist ein Vergnügen, hier zu sein, und wir hoffen sehr, dass wir nächste Saison wiederkommen dürfen und vielleicht sogar die Bewerbe erweitern.“ Es sind Speed-Events, die Dimitrije Lazarovski in Kitzbühel mindestens genauso reizvoll finden würde, wie Slalom und Riesentorlauf. Nicht minder begeistert zeigte sich Gerald Daringer, der Präsident des Tiroler Behindertensportverbandes: „Vielen Dank dem Kitzbüheler Ski Club und allen, die mithelfen, dieses Paraski-Event zu organisieren. Das ist es, was unser Sport braucht: Begeisterung.“ Michael Huber, Präsident des Ski Clubs und Chef des Organisationskomitees zeigte sich zuversichtlich, dass zu Wochenbeginn auch das Wetter mitspielt und sagte: „Wir sind sehr stolz, diese beiden Rennen ausrichten zu dürfen.“
Los geht es am Montag mit dem 1. Durchgang des Slaloms um 10 Uhr. Wer (bei freiem Eintritt) eine Lokalmatadorin sehen möchte, sollte schon ein paar Minuten früher zum Ganslern kommen: KSC-Mitglied und Paralympics-Teilnehmerin Eva Jöchl ist eine der Vorläufer:innen.
Anschließend starten zuerst blinde Läuferinnen bzw. jene mit Seheinschränkungen. Sie starten gemeinsam mit einem Guide, der vorneweg fährt und mit der Athletin akustisch in Verbindung steht. Danach startet die Kategorie „stehend“ – Athletinnen mit Amputationen oder funktionalen Einschränkungen an Armen oder Beinen. Anschließend fährt die Kategorie „sitzend“, in der jene Sportlerinnen starten, die im Alltag einen Rollstuhl benützen. Wenn alle Damen im Ziel sind, geht das Rennen für die Herren los – in derselben Reihenfolge der drei Kategorien. Innerhalb der drei Kategorien werden die Leistungen aller Athletinnen und Athleten durch einen Faktor, der sich auf die Zeitberechnung auswirkt, miteinander vergleichbar gemacht. Das bedeutet, dass die Zeit stark beeinträchtigter Sportler langsamer läuft als die von weniger stark eingeschränkten Sportlern.
Durchgang 2 folgt um 13 Uhr und auch am Dienstag wird um 10 bzw. 13 Uhr gestartet. Die Siegerehrung folgt an beiden Tagen um 14.30 Uhr. Getränke und Speisen gibt es im Zielhaus Red Bull. „Mögen die Besten gewinnen“, sagt FIS-Direktor Dimitrije Lazarovski.
Wer es nicht zum Ganslernhang schafft, die Paraski-Elite aber trotzdem sehen möchte: Beide Rennen werden unter hahnenkamm.com/paraski sowie auf ORF Sport+ live übertragen.
Foto © K.S.C./alpinguin