HKR Kitzbühel

Vor 40 Jahren

06.12.2015
Wegen der unsicheren Schneelage war zunächst eine Umfahrung des Hausbergs geplant. Starke   Schneefälle führten aber zu einer Verzögerung der Zeitläufe und damit zu einer Verschiebung des Abfahrtsrennens auf Sonntag. Der Slalom fand dafür schon am Samstag statt. Dadurch war Zeit für die Präparierung der klassischen Streckenführung   gewonnen.   Fredi Fuchs, Technischer Delegierter der FIS, hatte genug gesehen. Die Elite der Abfahrtsläufer passierte die Zielschusskompression  zwar noch unbeschadet. Für die schwächeren Skiathleten aber wurde der weiche Neuschnee zur Falle. Sturz folgte auf Sturz. Der Italiener Franco Tach musste sogar  mit gerissenem Kreuzband abreisen.  Fuchs setzte den weiteren Zeitlauf aus. Das  Abfahrtsrennen fand nun erst am Sonntag,  der Slalom bereits am Samstag statt. Das  erregte den Zorn des damaligen K.S.C. Präsidenten Toni  Sailer. „Was wollen die eigentlich? Einmal  ist es ihnen zu hart, einmal zu weich“, wetterte  Sailer über die Mannschaftsführer, die  diese Entscheidung unterstützt hatten. Von dieser Programmänderung profitierten  die Slalomspezialisten. Sie rückten nun in  den Mittelpunkt des Geschehens und lieferten  einen spannenden Wettkampf. Der Ganslernhang erlebte ein Duell zwischen Ingemar  Stenmark und dem Team aus Italien. Wer den Schweden nach Platz drei im ersten  Durchgang hinter Piero Gros und Gustav Thöni schon auf verlorenem Posten glaubte,  sah sich getäuscht. Im zweiten Lauf fuhr  Stenmark wie entfesselt und konnte die  Konkurrenz aus Südeuropa abfangen.  Er siegte mit 4,36 Sekunden vor Thöni! Fast wäre ihm noch Österreichs Hoffnung, Hansi Hinterseer, gefährlich nahe gerückt.  Doch der Kitzbüheler hatte Pech: Er blieb an einem  Tor hängen und schied aus: ein Desaster für den Österreichischen Skiverband.  Bester österreichischer Läufer war nun der  von einer Beinverletzung genesene Thomas  Hauser auf Platz 25. Die Abfahrt gewann Franz Klammer mit über zwei  Sekunden vor dem Norweger Erik Haker. Auf dritter Position schien der Österreicher Werner Grissmann auf. Allerdings machte der Steirer Walcher dem Trio einen Strich durch die Rechnung: Mit Startnummer 26 schob er sich auf Rang drei vor. Zum Leidwesen der Fotografen, weil das Siegerfoto bereits gemacht war. Schwer geschlagen waren die Schweizer. Walter Tresch landete nach Platz 14 im Slalom auch in der Abfahrt nur auf Rang neun. Doch er hatte konstantere Ergebnisse – und durfte sich deshalb über seinen Eintrag in die Liste der Hahnenkamm-Kombinationssieger freuen.