Wenn Neuschnee hilfreich sein kann
Die Streif zeigt sich zehn Tage vor der ersten Abfahrt bereits in einem „guten Zustand“. Prognostizierter Schnee macht Pistenchef Herbert Hauser keine Sorgen – ganz im Gegenteil.
Zäunen kann eine sehr entschleunigende Arbeit sein: im Tal ebenso wie auf der Alm. Wird das Gelände allerdings unwegsamer, gilt der Arbeit an sich genauso viel Konzentration wie dem nächsten Schritt bzw. dem richtigen Tritt. So wie am Dienstag, als die Zäune am Starthang der Streif montiert worden sind. Das ist Montagearbeit auf Abwegen. Den Männern ist der steile Untergrund allerdings kaum anzumerken. Keine Steigeisen, dafür gute Nerven und viel Erfahrung. Hin und wieder bleibt sogar ein kurzer Moment der inneren Einkehr, wenn die Blicke über die Mausefalle hin bis zu Horn und Wilder Kaiser schweifen.
Herbert Hauser, Pistenchef für Abfahrt und Super-G, zeigt sich sehr stolz auf sein 45-köpfiges Team: „Die Piste ist schon jetzt in einem relativ guten Zustand. Trotzdem bleibt noch jede Menge Arbeit: von den Zäunen über die Sicherheitseinrichtungen bis hin zum Fertig-Kreieren der Sprünge.“
Der prognostizierte Schnee bereitet Herbert Hauser kein Kopfzerbrechen: „Skisport ist ein Freiluftsport und da gehört Schnee dazu. Wir haben alles im Griff, weil wir eine tolle Mannschaft hinter uns haben, die in jeder Situation weiß, was zu machen ist.“ Außerdem wäre Schnee derzeit sogar von Nutzen: „In der Woche vor dem Rennen ist der Neuschnee hilfreich, weil wir so etwa die Sturzräume noch mit Neuschnee versehen können”, erklärt Herbert Hauser.
Seit Kitzbühel zum Ersatzort für die am Montag abgesagte Lauberhorn-Abfahrt wurde, haben sich viele Fans folgende Frage gestellt: Werden nun beide Rennen in Kitzbühel von ganz oben gefahren? Wer könnte das profunder beantworten als der Pistenchef auf der Streif: „Die Entscheidung liegt bei der FIS. Aber aus heutiger Sicht schaut es so aus, als würden beide Abfahrten vom Starthaus weggehen – sofern es das Wetter erlaubt“, sagt Herbert Hauser und ergänzt: „Es wäre auch würdig, fände die Ersatzabfahrt für Wengen in Kitzbühel von ganz oben statt. Mir tut die Absage für Wengen sehr leid. Der Zustand der Lauberhorn-Abfahrt wäre – was ich gehört habe – perfekt gewesen.“