HKR 2021

Starthaus der Streif erstrahlt in neuem Glanz

19.01.2021

Pünktlich zum 75. Jahr seiner Benützung wurde das legendäre Starthaus auf dem Hahnenkamm erneuert und erweitert. Die Grundfläche blieb gleich, aber es kam ein Stockwerk dazu.

Es gehört zum Hahnenkamm-Rennen wie die Mausefalle, die Hausbergkante oder der Zielsprung: das Starthaus auf dem Hahnenkamm. Vor allem der Blick aus dem Startraum in Richtung Streif ringt auch den größten Helden immer wieder Respekt ab. Nach 74 Jahren entsprach das Gebäude jedoch nicht mehr den Ansprüchen. Vor allem in der Rennwoche kamen die Toiletten- und Nassräumlichkeiten an die Grenze ihrer Belastbarkeit. So begannen im August 2020 die Umbauarbeiten an der ursprünglichen Materialhütte.

„Dadurch, dass wir den Sanitärbereich sehr großzügig erweitert haben, hat uns natürlich Fläche gefehlt. So ist die Idee entstanden, einen Stock draufzusetzen“, gibt KSC-Generalsekretär Jan Überall einen Einblick in den Entstehungsprozess. „Unsere Philosophie war stets, dass die Grundmauern des alten Starthauses stehenbleiben. Ebenfalls unverändert im unteren Bereich sind der Start- und Aufwärmraum sowie das kleine Stüberl für Sitzungen“, sagt Jan Überall.

Für große Augen sorgt künftig wohl nicht mehr nur der Blick hinunter zur Mausefalle, sondern auch der große Raum im aufgesetzten 1. Stock: lichtdurchflutet dank einer Glasfront Richtung Steinbergkogel geht der künftige Veranstaltungsraum – zu Kitzbüheler Horn und Wilder Kaiser hin – in eine wunderschöne Terrasse über. „Hier werden vor allem Clubveranstaltungen wie etwa die Gondelübergabe an den Hahnenkammsieger stattfinden“, blickt Jan Überall in den kommenden Sommer. Ebendann wird das neue Starthaus auch der Bevölkerung zugänglich gemacht: Im Rahmen der 750-Jahr-Feier der Stadt Kitzbühel wird es von Mitte Juli bis Anfang September eine Medaillenausstellung der KSC-Legenden geben.

Stilistisch erinnert das neue Starthaus an die Tal- und Bergstationen der Hahnenkammbahn, die beide vom Kitzbüheler Maler und Architekten Alfons Walde mit einem Pultdach entworfen wurden. KSC-Präsident Michael Huber freut sich über das „Pultdach in zeitgemäßer Interpretation“ vom Kitzbüheler Architekt Michael Egger. Wichtig war dem Skiclub, dass das erweiterte Gebäude optisch zum Gesamtensemble am Hahnenkamm passt und mit dem Naturmaterial Holz gearbeitet wird. „Das Starthaus ist eine Visitenkarte der Hahnenkamm-Rennen und Kitzbühels“, sagt Michael Huber und das solle auch so bleiben. Ein großes Anliegen ist dem KSC-Chef noch der Dank an die Gewerke: „Ihr Einsatz hat uns alle beeindruckt. Von Mitte August bis zum Anfang der Rennwoche haben haben sie durchgearbeitet, um alles pünktlich fertig zu bringen.“

Die Geschichte des legendären Starthauses geht in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurück. Damals diente es als Luftwaffenbaracke. Im Herbst 1946 ist der KSC schließlich an die Stadtgemeinde (als Grundbesitzer) herangetreten und hat gefragt, ob man die Baracke nicht für friedliche Zwecke nützen dürfte. Von da an blieb sie viele Jahre eine Materialhütte, erst in den 1970er-Jahren wurde sie ein Starthaus mit regelmäßigen Erweiterungen – die mit Abstand größte ist nun 2020 erfolgt.

Die „Energy Station“ von Red Bull, die für die Hahnenkamm-Rennen traditionell (immer bereits im Oktober) neben dem Starthaus errichtet wird, gibt es auch weiterhin, „denn sie wird freilich weiterhin gebraucht”, betont Jan Überall und ergänzt: „Die Energy Station ist eine Wertschätzung gegenüber den Athleten. Der Aufwand, den Red Bull hier betreibt, Jahr für Jahr extra für die Athleten ein riesiges Startgebäude zu errichten, ist einzigartig im Weltcup.“ Genauso einzigartig wie das neue alte Starthaus des KSC.


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