Hahnenkamm-Abend: Frauenpower, gestürzte Helden und ein Legenden-Trio
Auch bei der 80. Auflage der Hahnenkamm-Rennen lud der Veranstalter, der Kitzbüheler Ski Club, zum traditionellen KSC Hahnenkamm-Abend im Rasmushof. Und wie jedes Jahr war die Gästeliste mit viel Prominenz bestückt: So ließen sich beispielsweise Peter Schröcksnadel, Präsident des Österreichischen Skiverbandes oder die Tiroler Ski-Legende Karl Schranz das einmalige Event nicht entgehen.
Der Abend nach der Hahnenkamm-Abfahrt hatte thematisch so einiges zu bieten: Im Vordergrund standen dabei Ehrungen, die der KSC jährlich vornimmt, um ehemalige Ski-Größen und ihre Hahnenkamm-Geschichten hochleben zu lassen. Durch den Abend führte dabei KSC-Präsident Michael Huber.
Zunächst standen die weiblichen Ski-Helden im Vordergrund, fanden doch von 1932 bis 1961 auch Frauen-Rennen am Hahnenkamm statt. „Stellvertretend für die vielen mutigen Heldinnen“ – so Huber – wurden heuer die Abfahrtssiegerinnen Lydia Fuchs-Gstrein und die abwesende Rosi Sailer-Hofreiter geehrt. „Ich bin stolz darauf, dass wir in unserem Legendenpark auch eine Frauentafel mit den Gewinnern installiert haben“, hob Huber die Bedeutung der damaligen Frauen-Rennen hervor.
Beim heurigen Hahnenkamm-Abend standen aber auch jene im Fokus, die nicht immer die Ziellinie überqueren konnten. „Meistens stehen die Sieger im Fokus, doch es gibt auch Athleten, die stürzen. Auf die darf man nicht vergessen“, sagte Huber. Deshalb holte der Präsident Hiroyuki Aihara auf die Bühne. Der Japaner stürzte einst spektakulär auf der Streif – es waren Bilder, die um die Welt gingen und bis heute in Highlight-Clips zum Mythos Hahnenkamm zu sehen sind. „Nach meiner Karriere war ich in Japan TV-Experte für die Skirennen in Kitzbühel. Ich habe bis heute eine spezielle Verbindung zur Streif und ich bin stolz, hier zu sein“, freute sich Aihara. Er erhielt zur Ehrung eine Miniatur jenes Zaunes, in den der Japaner damals gekracht ist. Das sorgte bei allen Beteiligten für Gelächter.
Zu guter Letzt wurden die heurigen „Legends of the Year“ geehrt: Zu diesen zählten die Hahnenkammsieger Andreas Wenzel (Slalom 1980 & 1985, Kombination 1985), Patrick Russel (Slalom 1969 & Slalom und Kombi 1970), Ken Read (Abfahrt 1980). „Ich habe 1975 ein Buch über Kitzbühel erhalten. Fünf Jahre später war ich am Ende meines Zieles angelangt“, erzählte zum Beispiel Read mit glänzenden Augen. Bei Russels Rede gab es vor allem von den anwesenden Landsleuten stürmischen Applaus. „Mich hat es dreimal bei der Streif abgeworfen, beim vierten Mal dann war ich von Hausbergkante bis zum Ziel schneller als Ken Read“, scherzte wiederum Wenzel.
Nach der Ehrung des Trios gab es für KSC-Präsident Michael Huber noch eine besondere Aufmerksamkeit: Anlässlich seines Geburtstages überreichte ihm die Kitzbüheler Tourismus-Chefin Signe Reisch einen Kuchen mit Jubiläums-Elementen zu den 80. Hahnenkamm-Rennen. Es war ein schöner Abschluss eines erneut rundum gelungenen Hahnenkamm-Abends.
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