Nach Platz zwei im Super-G: Mayer kürt sich zum Abfahrtssieger
Gestern musste sich Matthias Mayer noch ärgern: Der Österreicher galt beim Super-G als heißer Siegesanwärter, landete aber nach einem Schnitzer kurz nach dem Start „nur“ auf Platz zwei. Heute lief bei Mayer zu Beginn alles glatt – und das änderte sich auch bis zur Ziellinie nicht mehr. Der 29-Jährige fuhr nahezu fehlerfrei und holte sich den Abfahrtssieg bei den 80. Hahnenkamm-Rennen. Endlich, möchte man fast sagen: Beeindruckende fünf Podestplätze feierte Mayer schon in Kitzbühel. Allesamt aber im Super-G. Nun klappte es auch in der Abfahrt.
„Ich muss sagen, vor tausenden Menschen abzuschwingen, in Führung zu sein, das ist einfach genial. Vor allem nach dem gestrigen Ergebnis, das schon so gut war. Klar war ich angespannt. Umso lässiger ist jetzt der Sieg.“
Mit Mayer am Podium steht Landsmann Vincent Kriechmayr. Der 28-Jährige landete knapp zwei Zehntel hinter seinem Teamkollegen. Es ist Kriechmayrs erster Podestplatz in der Gamsstadt.
„Mein Lauf ist mir heute recht gut gelungen. Mich hat es aber bei der Traverse weit nach unten getragen, das hat leider Zeit gekostet. Es war trotzdem ein guter Lauf“
Doch nicht nur Kriechmayr darf sich über die silberne Gams-Trophäe freuen: Beat Feuz landete zeitgleich mit dem Österreicher auf Platz zwei. Der Eidgenosse wartet damit zwar weiter auf seinen ersten Sieg in Kitzbühel, kann sich aber über seinen vierten Podestplatz auf der Streif freuen.
„In Wengen hat es zum Sieg gereicht, jetzt aber ließ ich den Mothl (Matthias Mayer, Anm.) gewinnen. Vor heimischer Bühne darf das sein“
, scherzte der Schweizer.
Kurios: Nach dem gestrigen Super-G (1. Jansrud, 2. Mayer und Kilde) bleibt auch dieses Mal bei der Siegerehrung das Stockerl für den Drittplatzierten frei.
Johan Clarey, der Schnellste des Abschlusstrainings, verpasste als Vierter mit nur fünf Hundertstel Rückstand das Podium. Sein Landsmann Maxence Muzaton fuhr auf den starken fünften Rang. Super-G-Sieger Kjetil Jansrud folgte auf Platz sechs.
Peter Fill, Abfahrtssieger von 2006, hatte hingegen Pech: Das 37-jährige Urgestein aus Italien verlor bei seinem letzten Auftritt in Kitzbühel einen Ski und schied aus.
Die Siegerehrung zur Abfahrt inklusive großen Feuerwerks folgt um 18:30 Uhr im Zielgelände. Schon zuvor gibt es die Startnummernvergabe für den Slalom (Start: 18:00 Uhr). Das Abschlussevent der 80. Hahnenkamm-Rennen findet dann morgen ab 10:30 Uhr (1. Durchgang) statt.
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