HKR 2019

Technik Pur entlang der Streif

15.01.2019

Jährlich folgen Investitionen

Zuschauer kennen die Arbeiten auf den Rennstrecken oder im Stadionbereich. Das sind sichtbare Gewerke, jedoch die Technik, die dahintersteckt wird kaum wahrgenommen. Ohne diese würde ein so großes Event nicht funktionieren.

Ganze 24 Kilometer Hybridkabel wurden im vergangenen Sommer entlang der Rennstrecken Streif und Ganslern fertiggestellt. Ganz zur Freude des Hostbroadcasters  ORF, der somit sämtliche Kamerapositionen technisch optimal abgedeckt sieht.

Die gesamte Rennstrecke ist mit einer 100 km Glasfaser Ringleitung verkabelt, die die perfekte Datenübertragung gewährleistet. Die digitale Übertragung ermöglicht, dass es keinerlei Zeitverzögerung bei der Beschallung der gesamten Rennstrecke gibt. Hybridkabel, Energie und Glasfaser findet man in über 60 Bodenschächten entlang der Streif, die bei diesen Schneemassen unter großem Aufwand per GPS gesucht und markiert werden.

Jedoch ist es damit noch lange nicht getan. Um die spektakulären Bilder der Hahnenkamm-Rennen in die Welt zu schicken, sind nicht nur gute Kameraleute, Kameratechnik und Regisseure nötig, sondern die Technik vor Ort muss einwandfrei stimmen. Es geht vor allem um Qualität! Ein gestochen scharfes Bild ist die Mindestanforderung der Zuseher.

Von der Hausbergkante bis zu den Tribünen saust eine Camcat (Seilkamera) und fängt in höchster Auflösung die Fahrt der Rennläufer von der Einfahrt in die Kompression bis zum finalen Zielsprung ein. Damit auch jeder einzelne diese atemberaubenden Bilder mitverfolgen kann, werden insgesamt elf Videowände, allein drei entlang der Strecke aufgebaut. Sechs Scoreboards informieren derweil stetig über die aktuellen Platzierungen und Zwischenzeiten.  

Vom Start bis ins Ziel werden unzählige WLan Hotspots abgedeckt, die nicht nur für das Organisationskomitee und die Journalisten, sondern auch für die Zuschauer von großer Bedeutung sind. Fotografen übermitteln die Bilder direkt von der Rennstrecke an die Redaktion, um Zuschauer, aber auch Sportler und deren Sponsoren über die Social-Media-Kanäle stetig am Laufenden zu halten und mit frischen Informationen zu versorgen.

Im Zielstadion laufen alle Einheiten sämtlicher Kommunikation zusammen. Das Team ist wider Erwarten klein. Maximal zehn Personen arbeiten an der reibungslosen Abwicklung.

Für die Zeitmessung wurden 100 Leitungspaare in Kupfer, gemäß des FIS Reglements, entlang der Rennstrecken installiert. Die Abfahrt verfügt über elf Positionen, welche aus sieben Zwischenzeiten, drei Speed Messungen und vier Reservestarts bestehen. Der Super G hat vier Zwischenzeiten, eine Speedmessung und einen Reservestart. Der Slalom ist mit drei Zwischenzeiten ausgestattet. Um die Zeitnehmung kümmert sich eigens ein Schweizer Timing Team vor Ort. Die technische Aufarbeitung übernimmt das OK-Hahnenkamm-Rennen. Die Übergabe der Daten an den Hostbroadcaster ist ein hoch komplexes Unterfangen, das beim ersten Training bereits perfekt umgesetzt werden muss.  

Für die Koordination von Timing, Bespielung der Videowände, Scoreboards als auch TV und Kommentatoren sind die beiden Techniker Manuel und Hans Gosch zuständig, dazu werden sie von diversen Spezialfirmen unterstützt, die unter anderem für die grafische Umsetzung verantwortlich sind.

Das alles braucht Energie. Um die benötigten Stromkapazitäten abzudecken unterstützen die Stadtwerke Kitzbühel, als wichtiger Partner des Hahnenkammrennens, die reibungslose Energieversorgung. „Wir stehen hinter dem Hahnenkammrennen, der Strombedarf ist enorm, aber nicht nur allein für die Rennen, auch für die vielen Nebenveranstaltungen muss genügend Energie zur Verfügung stehen,“ so Andreas Kronberger, Leiter der Stadtwerke.

Die Bergbahn AG stellt entlang der Rennstrecken Leitungen zur Verfügung.  Richard Prethaler, Verantwortlicher für die Elektroanlagen, kümmert sich mit seinem Team um die elektrischen Anschlüsse und stellt das technische Knowhow zur Verfügung. Er betont die Schwierigkeit die Stromversorgung bei der herrschenden Witterung (Feuchtigkeit) sicherzustellen. Deshalb sind die Verantwortlichen auch für einen Stromausfall gerüstet. Die Energieversorgung läuft über verschiedene Großstromverteiler und die wichtigsten Komponenten und Notbeleuchtung sind im Fall der Fälle mit externen Backups gesichert. „Wir wollen innovativ arbeiten und ich denke, dass kaum eine Skirennsportveranstaltung mit einer so umfangreichen Technik ausgerüstet ist,“ so Hans Gosch.


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